Landesliga-Schlussrunde in Kottingbrunn

Am 20.3.2022 wurde in Kot­ting­brunn die gemein­same Lan­desli­ga-Schlussrunde der Sai­son 2021/22 aus­ge­tra­gen. Auf­grund des Rück­zuges der Mannschaft aus Böh­ler­w­erk aus dem laufend­en Bewerb hat­ten wir nur 5 Mannschaften im Ten­nishotel Höll­rigl zu Gast (Zwet­tl hat­te keinen Geg­n­er und Krems war von vorn­here­in spiel­frei).

Der ASK spielte dabei gegen Amstet­ten, die weit­eren Begeg­nun­gen lauteten  Baden — Stock­er­au und Bisamberg/Korneuburg — Mistelbach/Altlichtenwarth. Nach­dem wir den Titel aber bere­its am let­zten Spielt­ag gegen Krems fix­iert hat­ten fehlte die ganz große Span­nung und es ging nur noch um die Platzierun­gen im Mit­telfeld. Lediglich Stock­er­au hat­te mit einem Sieg noch die Möglichkeit die Zwet­tler von Platz 2 zu ver­drän­gen. Der ASK kon­nte per­son­ell aus dem Vollen schöpfen und stellte die gewohnt starke Mannschaft (FM Kon­stan­tin Peyr­er, FM Marc Morgunov, IM Dr. Ger­hard Schroll, NM Bruno Stein­er, Andras Bonk, Yuri und Michael Miazhyn­s­ki sowie Oliv­er Kuti).

Titelüber­gabe bere­its vor Beginn der Schlussrunde.
V.l.n.r.: IM Dr. Ger­hard Schroll, Obmann Joachim Sala­m­on, NM Bruno Stein­er, NÖSV-Präsi­dent Mag. Chris­t­ian Kindl, Yuri Miazhyn­s­ki, FM Kon­stan­tin Peyr­er, Oliv­er Kuti (mit speziellem Titel­trikot), Andras Bonk, Michael Miazhyn­s­ki

Amstet­ten war per­son­ell im Ver­gle­ich zu den vorigen Saiso­nen nicht ganz so stark aufgestellt, und zudem nicht vol­lzäh­lig. Brett 3 ließen die Mostviertler frei, somit gab es neben mit diesem Kon­tu­mazpunkt zum frühen 1:0 auch ein Déjà-vu für Ger­hard: schon die Baden­er boten im Duell mit dem ASK in dieser Sai­son keinen Geg­n­er auf Ger­hards Brett auf. Bere­its nach rund ein­er Stunde dann gle­ich das 2:0, etwas über­raschend im eigentlich eher aus­geglichen einzuschätzen­den Duell FM Peyr­er — FM Sand­höfn­er auf Brett 1. Kon­stan­tin bull­dozte jedoch förm­lich mit ener­gis­chen Zügen an bei­den Flügeln über die schwarze Stel­lung in einem Scheveninger-Sizil­ian­er hin­weg.

Die FM-Young­sters Marc (links, mit 5/5!) und Kon­stan­tin (rechts, mit 4/5) dominierten die NÖ-Lan­desli­ga­sai­son 2021/22 auf den ersten Bret­tern.

Auch Andras hat­te auf Brett 4 einen kurzen aber angenehmen Schachtag, bei dem er zunächst einen weißen Zen­trums­bauern und, nach­dem die weiße Dame einen vergifteten Bauern auf b7 gefressen hat­te, auch noch einen ganzen Turm ein­sam­meln kon­nte.

Andras kom­plet­tierte seine starke Pre­mieren­sai­son für den ASK (4.5/6) heute entspan­nt in 15 Zügen.

Auch in den restlichen Par­tien zeich­neten sich zu diesem frühen Zeit­punkt bere­its teils klare Stel­lungsvorteile zu unseren Gun­sten ab. Marc spielte eine sehr feine Par­tie mit den schwarzen Steinen in ein­er sizil­ian­is­chen Richter-Rauser-Struk­tur auf Brett 2, und bestrafte ein zu zöger­lich­es Umgrup­pieren der weißen Fig­uren rasch und präzise.

Die hochin­ter­es­sante Par­tie Rech­berg­er — Morgunov wurde im Anschluss dementsprechend aus­giebig analysiert.

Yuri und Oliv­er kon­nten bei­de mit den schwarzen Fig­uren mith­il­fe von Königsläufer­fi­anchet­tos starken Druck auf die geg­ner­ischen Damen­flügel ausüben, was jew­eils zu Mate­ri­al­gewinn und schlussendlich zu zwei unge­fährde­ten Schwarzsiegen führte. Das Match war mit dem Zwis­chen­stand von 6:0 bere­its entsch­ieden.

Oliv­er (frischge­back­en­er NÖ-U16-Lan­desmeis­ter, siehe Bericht weit­er unten!) spielte posi­tionell extrem abgek­lärt, holte in dieser Sai­son 3 Siege bei je ein­er Nieder­lage und Remis und ist trotz des jun­gen Alters bere­its ein Fixs­tarter unser­er Lan­desliga­mannschaft.

Die let­zten bei­den Par­tien standen auch aus­sicht­sre­ich. Bruno hat­te prak­tisch vom Start weg posi­tionellen Vorteil, der sich allerd­ings auf­grund hart­näck­iger Gegen­wehr der schwarzen Fig­uren am Königs­flügel lange nicht in entschei­den­den Vorteil umwan­deln ließ. Erst ein Qual­ität­sopfer, zu dem Weiß qua­si genötigt wurde, brachte den Durch­bruch.

Bruno (Vorder­grund, mit 5.5/6) und Yuri (Hin­ter­grund, mit 6/8) spiel­ten eine enorm starke Sai­son.

In der läng­sten Par­tie der Begeg­nung hat­te sich Michael einen Mehrbauern im End­spiel erar­beit­et, allerd­ings macht­en die ungle­ich­far­bigen Läufer dessen Ver­w­er­tung kom­pliziert. Schwarz hat­te zudem eine kom­pak­te und gesunde Bauern­struk­tur, was let­ztlich zum Remis reichte.

Michael blieb mit 3.5/5 in dieser Sai­son ungeschla­gen und holte ein deut­lich­es Elo­plus.

Ein 7.5:0.5-Kantersieg krönt somit eine phan­tastis­che Sai­son standes­gemäß! In den anderen bei­den Begeg­nun­gen Baden — Stock­er­au und Bisam­berg — Mis­tel­bach ging es zwar qua­si nur noch ums Pres­tige, doch das hielt die Mannschaften nicht von kom­pro­miss­losem Schach ab, wie der Blick auf die Bret­tre­sul­tate zeigt. Von 15 Par­tien (ein Brett blieb unbe­set­zt) ende­ten nur 2 Remis. Das Wein­viertler Duell ging nach einem span­nen­den Schlagab­tausch mit 5:3 an Mis­tel­bach. Noch knap­per und “blutiger” umkämpft ging es bei Baden — Stock­er­au zur Sache. Dort fan­den alle Par­tien eine Entschei­dung, inklu­sive ein­er kurzen Aufre­gung nach einem Klap­pen­fall im 39. Zug auf dem Spitzen­brett. Schlussendlich endete diese Begeg­nung wohl leis­tungs­gerecht 4:4, wobei Baden erst in der aller­läng­sten Par­tie des Tages dank eines einzi­gen Mehrtem­pos in einem Bauer­nend­spiel der Aus­gle­ich gelang. Stock­er­au blieb somit der 3. Endrang in der Tabelle, der Vize­meis­ter­ti­tel geht an Zwet­tl.

Der Wet­tkampf Baden — Stock­er­au war nichts für schwache Ner­ven.

Alle Ergeb­nisse im Detail find­en sich wie immer auf chess-results.