Am 16.9. wurde in Bad Erlach die Schachsaison 2023/24 im Industrieviertel — wie nun schon seit einigen Jahren üblich — mit dem Industrieviertel-Cup eröffnet. Ausgerichtet als Mannschafts-Schnellschachturnier (4 Spieler pro Team, Bedenkzeit 10+2) fanden sich dieses Jahr 8 Mannschaften im Cafe Sabine ein, gespielt wurde in 2 Vorrundengruppen mit abschließenden Platzierungsspielen. Ein Wermutstropfen war leider die Abwesenheit einiger Stammteilnehmer, so war z.B. von den sonst immer zu den Favoriten zählenden Badenern kein einziges Team am Start.
Sehr motiviert war hingegen der ASK Kottingbrunn, seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Wir stellten gleich 3 Mannschaften, es hätten gar 4 sein können, doch eine ungerade Anzahl an Teams wäre für diesen Turniermodus ungünstig gewesen. Weiters waren noch Gloggnitz, Kirchberg, Ternitz sowie die Gastgeber Bad Erlach mit zwei Mannschaften dabei. Als haushoher Titelfavorit galt aber unsere mit österreichischen Top-Nachwuchsspielern gespickte erste Mannschaft (IM Konstantin Peyrer, FM Lukas Dotzer, FM Laurenz Borrmann, Leopold Wagner) mit einem Eloschnitt von fast 2350 (!!), und wurde dieser Rolle auch vollauf gerecht. Neben dem Mannschaftspunktemaximum holte man auch locker das Brettpunktemaximum. Unsere zweite Mannschaft (Michael und Yuri Miazhynski, Emilia Deak-Sala, Herbert Dittel und der Autor) spielte eine relativ souveräne Vorrunde, war im abschließenden Duell mit Kottingrbunn I im Finale um den Turniersieg aber chancenlos. Knapp verpasste der ASK einen Dreifachsieg: unser drittes Team (Oliver Kuti, Joachim Salamon, Adalbert Musilek, Aissultan Taizhanov, Helmut Steiner) musste sich im Spiel um Bronze äußerst knapp den Gloggnitzern (mit einem Jugendteam am Start) geschlagen geben. Endstand nach Brettpunkten zwar 2:2, doch aufgrund der Brettsiege auf 1 und 3 ging Bronze dank Zweitwertung an Gloggnitz.
IV-Cupsieger Kottingbrunn I (v.l.n.r): FM Lukas Dotzer, IM Konstantin Peyrer, Leopold Wagner, IV-Präsident Gerhard Mursteiner, FM Laurenz Borrmann, Kottingbrunner Obmann Joachim Salamon [Foto: Josef Petz]Mit dem erneuten Sieg im Industrieviertel-Cup hat sich Kottingbrunn für das NÖ-weite Finalturnier der Viertelscupsieger nächstes Jahr im Frühjahr qualifiziert. Nach dem NÖ-Cupsieg im Vorjahr strebt der ASK dort natürlich ebenfalls eine erfolgreiche Titelverteidigung an.
Wie jedes Jahr bietet der Sommer im Industrieviertel einige Schachturniere zum Saisonausklang oder bereits zur Vorbereitung auf die neue Meisterschaftssaison, welche unten kurz vorgestellt sind. Ansonsten wünscht der ASK Kottingbrunn einen angenehmen, erfolgreichen und vor allem gesunden (Schach-)Sommer!
Ein Turnier, das zwar nicht im Industrieviertel stattfindet aber aufgrund seiner Nähe und Wichtigkeit dennoch erwähnt werden sollte ist die Österreichische Staatsmeisterschaft im Standardschach. Diese findet vom 22.7. — 30.7. im bewährten Ambiente des Hauses des Schachsports in Wien statt. Für die Teilnahme gilt allerdings eine Mindestelozahl von 2000 (1900 für Damen und Jugendliche). Parallel findet aber wie im Vorjahr ein Amateuropen statt. Kiebitze sind natürlich auch willkommen.
Auch das alljährliche Blitzschachopen des SK Bad Vöslau kehrt am 20.8. wieder. Weitere Details werden in einer Aussendung von Robert Baumfrisch folgen, Austragungsort wird vermutlich das College Garden Hotel sein.
Ende August findet in Gloggnitz das Schwarzatalopen in seiner bereits 7. Ausgabe statt. Gleichzeitig wird es ein Abschied vom über die Jahre bewährten Spiellokal — das Hotel Loibl schließt Ende August seine Pforten. Gespielt werden 5 Runden in zwei Turnieren (A,B), am Freitag findet zudem ab 13:00 ein Blitzturnier statt.
Einen drauf im Vergleich zum Vorjahr setzt der SK Baden bei seinem ERSTE Bank Chess Open zum Sommerabschluss ab 29.8.: statt 5 Runden gelangen dieses Jahr gleich 7 Runden zur Austragung, wie bei der vorigen Ausgabe in 4 Turniergruppen (A,B,C,D). Spielort ist das Gemeindezentrum Pfaffstätten. Interessierten Schachfreunden wird eine rasche Anmeldung empfohlen — die Maximalteilnehmerzahl ist mit 120 begrenzt.
Vom 8.7. bis zum 15.7.2023 fand in St. Veit an der Glan das mittlerweile 42. traditionelle Sommeropen statt. Die Kombination aus Urlaub und Schachturnier (9 Runden) lockte wieder zahlreiche Teilnehmer nach Kärnten — in Summe 267 Teilnehmer in 3 Gruppen (A,B und Jugendturnier).
Vom ASK Kottingbrunn waren wie im Vorjahr das Vater-Sohn-Gespann Yuri und Michael Miazhynski im Einsatz, und Michael erwischte ein ganz starkes Turnier. Er musste sich in 9 Runden lediglich einmal — dem Elofavoriten und späteren Turniersieger IM Yevgeniy Roshka (Elo 2496) — geschlagen geben. Demgegenüber standen u.A. ein Sieg gegen IM Hresc (Elo 2279) sowie eine Punkteteilungen gegen GM Rogic (mit Elo 2446 die Nummer 2 der Setzliste). 6.5/9 Punkte bei einer Eloperformance von 2293 ergaben den tollen Endrang 5 sowie ein kräftiges Eloplus, das Michael in der Ratingliste wohl zum ersten Mal über 2200 Elo hieven wird. Das Podest komplettierten FM Sharan (7.5/9) und FM Fahrner (7.0/9).
Yuri spielte ein ergebnistechnisch etwas ruhigeres Turnier mit 6.0/9. Die Zweitwertung war nach einer frühen Niederlage im Turnier nicht die beste, letztere wurde aber in den verbleibenden Runden noch sehr solide wettgemacht. Schlussendlich landete er mit Rang 15 somit noch 5 Plätze vor seiner Einstufung.
Beim Gloggnitzer Saisonfinale am 23.06.2023, einem vom SK Gloggnitz am Saisonende organisierten Schnellschachturnier, wurden auch die Sieger der Industrieliga geehrt. Nachdem der ASK Kottingbrunn in der Liga und in der 1. Klasse jeweils den Meistertitel errungen hat, 3. Platz in der 2. Klasse, gab es beim Schnellschachturnier eine starke Beteiligung unserer Spieler. Am Turnier nahmen 40 Spieler teil, der ASK Kottingbrunn hatte 9 Spieler am Start und die Platzierungen waren mannschaftlich sehr gut. Wir erreichten sechs Platzierungen in den Top-10! Bis zur vorletzten Runde hatten wir auch Chancen auf den Turniersieg, es reichte aber für den 3. Platz durch Joachim Salamon. Weitere Platzierungen der ASK-Spieler: 4. Jayakumar Somasundram, 5. Aissultan Taizhanov, 7. Johann Buchhas, 8. Nikolaus Wallinger, 10. Dominik Ernst, 16. Fugger Thomas, 23. Willibald Anderl und 35. Altobmann Helmut Steiner. Detailergebnisse finden sich auf chess-results.
Leider war es das (vorerst) vorletzte wunderschöne Turnier im Gasthaus Loibl, da der Wirt das Lokal mit Ende August zusperrt. Wir und auch die anderen Spieler hoffen auf einen neuen Pächter, der den Schachspielern die Räumlichkeiten weiterhin zur Verfügung stellt. Ende August gibt es dann noch das Abschiedsspiel mit dem 7. Schwarzatalopen.
Weitere Berichte zum Saisonfinale (inkl. Fotos) und Infos zum Schwarzatalopen finden sich auf der Homepage des SK Gloggnitz.
Am Sonntag den 18.06.2023 fand in der wunderschönen Ortschaft Eggenburg das NÖ Cup Finale statt. Aus den 4 Vierteln in NÖ haben sich die Mannschaften ASK Kottingbrunn (Industrieviertel), SK Raika Eggenburg (Weinviertel), SK Litschau (Waldviertel) und ASV Pöchlarn (Mostviertel) qualifiziert.
Die Auslosung für das Halbfinale ergab folgende spannende Paarungen. SK Raika Eggenburg — ASK Kottingbrunn und ASV Pöchlarn — SK Litschau.
Die NÖ-Cupsieger-Mannschaft des ASK (v.l.n.r. IM Konstantin Peyrer, Non-Playing-Captain Ing. Joachim Salamon, FM Lukas Dotzer, Jörn Schulz, IM Dr. MMag. Gerhard Schroll) mit NÖSV-Präsident Mag. Christian Kindl (ganz rechts). Quelle: noe-schach.at
In der ersten Begegnung war der ASK Kottingbrunn großer Favorit. Die Aufstellung der Kottingbrunner lautete IM Peyrer Konstantin, FM Dotzer Lukas, IM Schroll Gerhard und Schulz Jörn mit einen nationalen Eloschnitt von ca. 2265. Bei SK Raika Eggenburg spielten von 1–4 Pernerstorfer Max, Pernerstorfer Johannes, Pernerstorfer Moritz, und Zeindl Christoph. Nach ca. 2 Stunden Spielzeit hatten Brett 2 und 4 entscheidende Vorteile und bald führte der ASK Kottingbrunn mit 2:0. Pernerstorfer Moritz willigte gegen IM Schroll Gerhard bei guter Stellung aber nur noch wenige Sekunden Bedenkzeit in ein Remis ein. Konstantin Peyrer fixierte gegen Pernerstorfer Max den 3,5:0,5 Sieg von ASK Kottingbrunn und den Aufstieg in das Finale. In der 2. Halbfinalpaarung war der ASV Pöchlarn leichter Favorit und ging durch Hannes Ganaus mit 1:0 in Führung. Auf Brett 2 folgte nach hartem Kampf zwischen Popelka und Fuchs ein Unentschieden, somit benötigte Pöchlarn nur noch ein Remis für den Aufstieg. Auf Brett 4 besiegte Manfred Paulin, Daniel Karner und plötzlich wurde der Wettkampf wieder spannend. In der letzten Partie siegte Schuh Patrick gegen Mittermayr Gerhard, der Zeitprobleme hatte und der Außenseiter SK Litschau war im Finale.
Das Spiel um den 3. Platz gewann der ASV Pöchlarn souverän 4:0. SK Raika Eggenburg hatte gegen ASV Pöchlarn wenig Chancen, wurde aber vielleicht zu hoch besiegt. Im Finale konnte der ASK Kottingbrunn gegen SK Litschau auf Brett 4 durch IM Gerhard Schroll rasch gewinnen. Leider konnte dieses positive Ergebnis der Mannschaft nicht wirklich helfen. Konstantin Peyrer musste lange Zeit kämpfen um eine Niederlage zu vermeiden, und auch Jörn Schulz, er hatte im Mittelspiel gegen Schuh Patrick einen Bauern verloren und kämpfte gegen die drohende Niederlage. Unser Jungstar Lukas Dotzer spielte eine solide Partie, gewann immer mehr Raum doch Schachfreund Popelka stemmte sich vehement gegen die Niederlage. Plötzlich war der Wettkampf offen und alles möglich. Schlussendlich setzte sich die Qualität und höhere Elozahl der Kottingbrunner durch, Peyrer besiegte Paulin, Dotzer holte gegen Popelka den ganzen Punkt und auch Jörn Schulz konnte nach hartem Kampf gegen Schuh Patrick ein Unentschieden erreichen.
Der ASK Kottingbrunn wurde durch einen 3,5:0,5 Sieg NÖ Cup-Sieger 2023. Die weiteren Platzierungen lauten: 2. SK Litschau, 3. ASV Pöchlarn, 4. SK Raika Eggenburg. Die Veranstaltung war bestens organisiert, ein herzliches Danke an den Schachklub Eggenburg!
Am 23. April wurde die Schachsaison beendet und der ASK Kottingbrunn konnte im Industrieviertel in der Liga und in der 1. Klasse jeweils einen Meistertitel erringen. In der 2. Klasse wurde der Meistertitel in der letzten Runde verspielt, der 3. Platz auf Grund der schlechteren Zweitwertung war für die Jugendlichen trotzdem ein großer Erfolg. Wie bereits berichtet wurde in der NÖ Landesliga der 2. Platz und in der Bundesliga der 10. Platz erreicht.
Mitte Juni spielt der ASK Kottingbrunn im NÖ Cupfinale und hat gute Chancen in Eggenburg den Pokal zugewinnen.
Mannschaftlich kann der ASK auf eine sehr erfolgreiche Saison 2022/23 zurückblicken. Die Vereinsarbeit funktioniert gut und wird durch die Teilnahme an vielen Jugendturnieren bestätigt.
Für die kommende Saison 2023/24 möchte der ASK Kottingbrunn in der NÖLL wieder den Titel erringen. Im Herbst ist ein Schnellschachturnier im Sporthotel Höllrigl geplant. Dieses Turnier ist auch gleich eine Vorbereitung für die kommende Meisterschaft und wir hoffen auf viele Anmeldungen.
Der Klubabend findet immer am Dienstag ab 18:00 im Sporthotel Höllrigl statt. Wir freuen uns auf neue Spielerinnen und Spieler. Auf www.schach-in-kottingbrunn.at können Interessierte mehr Informationen über den Schachklub erfahren.
Vom 2.4. bis zum 6.4. wurden im Fuchspalast in St. Veit an der Glan die österreichischen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U18 und U16 im Standardschach ausgetragen. Der ASK Kottingbrunn war durch 3 seiner Kaderspieler vertreten: FM Marc Morgunov und Michael Miazhynski (beide U18) und Oliver Kuti (U16). Gespielt wurden 7 Runden Schweizer System, mit Ausnahme des U18-Mädchenturniers, das aufrund der geringen Teilnehmerzahl als Rundenturnier ausgetragen wurde.
Das Niveau war — wie bei dieser Veranstaltung üblich — enorm hoch. Das musste auch Marc, der mit einer Elozahl von 2405 mit über 100 Punkten Vorsprung relativ klarer Elofavorit war, bereits in Runde 1 gegen den Pöchlarner Daniel Karner feststellen. Nach diesem “Schweizer-Gambit” rollte er aber das Feld mit 5 vollen Erfolgen en Suite energisch von hinten auf, darunter Siege gegen Michael in Runde 5 sowie ein hübscher taktischer Sieg gegen den vermeintlich stärksten direkten Konkurrenten FM Johannes Lerch (Elo 2303) mit Weiß in Runde 6. Der Titel lag in Runde 7 bereit, doch in einer spannenden Partie musste er sich mit den schwarzen Steinen dem Überraschungssieger des Turniers, dem Fürstenfelder Nico Marakovits, mit 2142 Elo “nur” die Nummer 7 der Startrangliste, geschlagen geben. Aufgrund der schlechteren Zweiwertung reichte es für Marc nur zu Endrang 5, das Podest k0mplettierten FM Daniel Kristoferitsch (Graz) und FM Peter Balint (SK Hietzing, erst Jahrgang 2010!).
Michael spielte ein sehr kompromissloses Turnier und hatte ebenso keine einzige Remispartie. Die “Aufgaben” gegen eloschwächere Gegner (die Elozahl hat diesem Turnier aber ohnehin nur bedingte Aussagekraft) wurden souverän erledigt, lediglich gegen die Top 3 der Setzliste musste er den Punkt abgeben. Schlussendlich stand ein guter Rang 8 zu Buche.
Auch in der U16 hatten wir mit dem NÖ-U16-Landesmeister Oliver Kuti ein heißes Eisen im Rennen. An Startrang 8 gesetzt fand Oliver mit 2/2 sehr gut ins Turnier, doch dann war plötzlich die Luft draußen. In den letzten 5 Runden reichte es nur mehr zu einem halben Punkt, was schließlich Endrang 27 bedeutete. Wie dicht aber auch in diesem Turnier die Leistungsdichte ist zeigte erneut der haushohe Elofavorit (FM Laurenz Borrmann, Elo 2335), für den es wie für Marc in der U18 letztlich nur zu Rang 5 reichte. Julian Leitgeb sorgte für die zweite Goldmedaille für Fürstenfeld in diesem Turnier, die weiteren Podestplätze belegten Philipp Wendl (Graz) und Philip Hengl (Innsbruck).
In der U18 der Mädchen setzte sich zur Abwechslung die Elofavoritin Kata Vicze vom SV Pamhagen vor der Gloggnitzerin Stefanie Egger sowie der Wienerin Sara Marinovic durch. In der U16 gewann die Grazerin Tue Anh Vu Tran Gold. Silber und Bronze gingen an Bianca Doersieb (St. Martin/Traun) und die Elofavoritin Marlene Katter (Flavia Solva).
Der ASK gratuliert den neuen Jugendmeistern sowie den Medaillengewinnern herzlich! Alle Ergebnisse im Detail finden sich auf chess-results. Weitere Infos zu diesem Turnier sowie zu weiteren Jugendschachevents finden sich auf der Website Jugendschach.
Am 15.1. stand für den ASK das Heimspiel gegen Pöchlarn am Programm. Nach der entscheidenden Niederlage gegen Krems in der Vorrunde war der Meistertitel wohl außer Reichweite, aber zumindest der Vizemeistertitel war nun das erklärte Ziel. Pöchlarn war uns bis auf einen Punkt nahegerückt, ein Erfolg war daher wichtig. Angeführt von Jungstar Lukas Dotzer und IM Dr. Mag. Gerhard Schroll stellten wir mit Andras Bonk sowie Yuri und Michael Miazhynski gleich drei Spieler aus dem Bundesliga-Stammkader, der Autor komplettierte die Mannschaft auf Brett 5.
Auf Brett 3 (Schweitzer — Miazhynski Y.) wurde bereits kurz nach Abschluss der Eröffnungsphase Remis vereinbart. Während Lukas auf Brett 1 mit den schwarzen Steinen früh einen Bauern opferte und die Stellung auf Brett 5 interessant aber unklar war, fanden wir auf den weißen Bretter bald sehr gute Stellungen vor. Michael und sein Gegner blitzten sich in einer Caro-Kann-Variante von der Eröffnung gleich in ein Endspiel, dass allerdings nur Weiß gefallen konnte: bald ging dann auch ein isolierter schwarzer Zentrumsbauer im Kreuzfeuer der Schwerfiguren verloren, und Michael spielte die Partie souverän nach Hause. Der Autor hatte sich durch katastrophales Zeitmanagement bereits nach 20 Zügen in Zeitnot gebracht, konnte sich aber durch ein geschicktes Remisangebot, welches akzeptiert wurde, “retten”.
Lukas ließ unterdessen seinem Bauernopfer einen inspiriert vorgetragenen Angriff folgen (siehe Partie am Ende des Beitrages) und brachte uns mit 3:1 in Front. Andras spielte mit Weiß eine sehr kontrollierte Partie in der sizilianischen Sveshnikov-Variante, ließ Schwarz nie zu taktischen Möglichkeiten kommen und stellte selbst immer wieder geschickte Fragen, die seinen Gegner dann in der Zeitnotphase mit dem Bauervorstoß h7-h5 zu einer entscheidenden Schwächung seines Königsflügels verleiteten. Dieser Sieg bedeutete den Mannschaftssieg, wobei auch Gerhard in der letzten laufenden Partie gute Chancen auf einen ganzen Punkt hatte. Letztlich gelang Schwarz aber hier die Verteidigung: Endstand 4.5:2.5.
Mit diesem Erfolg festigten wir Tabellenrang 2, den Vizemeistertitel könnten wir bereits in zwei Wochen mit einem Auswärtserfolg gegen Krems II mathematisch fixieren. Tabellenführer Krems I gab sich gegen Amstetten mit 4.5:1.5 keine Blöße. Weitere Ergebnisse der Runde im Detail finden sich auf chess-results.
Stellung der PartieIM Ganaus, Hannes — Dotzer, Lukas nach 11.c3:
11…g5!?
Eine äußerst unkonventionelle Idee, zumal Schwarz einen Bauern am Damenflügel geopfert hat und man zunächst dort Spiel erwarten würde. 12. Sbd4 Natürlich nicht 12.Sxg5? Lxg2 13.Tg1 Dxh2 und die weiße Stellung ist kritisch. 12…Se4 13.0–0 f5! 14.Se1?
Aus der Distanz schwer zu beurteilen ob dies bereits eine Panikreaktion war oder ob Weiß Ambitionen gehegt hat, den schwarzen Springer mit f2-f3 zu vertreiben und den schwarzen Folgezug unterschätzt hat. 14…Tf6! 15.g3
15.f3? Th6! und um die Katastrophe auf h2 zu vermeiden muss Weiß den Se4 nach 16.h3 nach g3 lassen. 15…g4 16.Sg2 e5!
Schwarz übernimmt nun auch noch das Kommando im Zentrum. 17.Sb5 Dc6!
Nun droht die Katastrophe auf g2. Die weiße Antwort ist erzwungen, doch danach ist klar, dass die weiße Stellung nicht mehr lange zu halten sein wird. Der Leser vergleiche die vorliegende Stellung mit der im Startdiagramm! Beeindruckend mit welcher Leichtigkeit und Effizienz Schwarz seine Figuren in nur 7 Zügen mobilisieren konnte! 18.f3 gxf3 19.Db3+ d5 20.Txf3 Sg5 21.Tf1 Kh8 22.e4 Sh3+ 23.Kh1 dxe4 24.Dc4 Sc5 25.a4 Sd3 26.Dxc6 Sdf2+! 27.Txf2 Sxf2+ 28.Kg1 Sh3+
0–1
Von 2. bis 5. Jänner fanden in Eggenburg die niederösterreichischen Jugendlandesmeisterschaften statt. Und wieder einmal mit erfolgreicher Beteiligung der Kottingbrunner Schachjugend. Nachdem sich Aissultan Taizhanov und Oliver Kuti vergangenen Herbst schon bei der Vorausscheidung in Sieghartskirchen hervorragend geschlagen haben, bewiesen sie einmal mehr ihre Talente.
Die Gruppe U14 spielte ein Rundenturnier mit jeweils 90 Minuten plus 30 sec. Bedenkzeit. Der Auftakt für Aissultan in der ersten Partie hätte nicht schlechter laufen können: die Partie gegen Daniel Pausweg, dem späteren Sieger des Turniers, endete mit 0:1. Aber Aissultan bewies Nervenstärke und gab danach nur mehr einen halben Punkt ab, und zwar gegen David Schirmbeck. In der letzten Partie passierte noch ein Malheur: gegen Mario Rella musste er die Dame gegen zwei Leichtfiguren tauschen. Dennoch errang er auch in dieser Partie noch den Sieg. Aissultan belegte mit nur einem halben Punkt Rückstand (4,5 aus 6 Partien) auf Daniel Pausweg den zweiten Platz. Er hätte aber die letzte Partie auch verlieren können, sein zweiter Platz war schon vorher gut abgesichert, denn sein erster Verfolger David Schirmbeck beendete das Turnier mit 1,5 Punkten Rückstand hinter ihm auf dem dritten Platz.
Oliver entschied in der U16 + U18 mit 5,5 Punkten aus 7 Partien den Wettkampf — 7 Runden Schweizer System — knapp für sich. Sein erster Verfolger Dominik Lotz musste sich nur wegen geringerer Buchholzbilanz geschlagen geben. Bemerkenswert ist hier, dass Oliver keine einzige Partie verloren hat. Er führte das Feld von der ersten Runde an und gab diese Führung nicht mehr aus der Hand. Damit bewies Oliver einmal mehr seine Nervenstärke. Sein spielerisches Können steht außer Zweifel. Christian Winkelbauer belegte mit 4,5 Punkten den dritte Platz.
Die Termine für die Staatsmeisterschaften im Frühjahr stehen noch nicht fest. Dennoch wünschen wir den Beiden schon jetzt viel Erfolg!
Einen sensationellen Auftakt ins Schachjahr 2023 feiert Lukas Dotzer beim 31. Schach-Festival in Krakau. Das 12-jährige Schach-Nachwuchstalent trat beim 9-rundigen Turnier in Polen, welches um um den Jahreswechsel (27.12.2022 — 4.1.2023) ausgetragen wurde, gemeinsam mit seinem Trainingspartner, dem ebenfalls 12-jährigen Nachwuchstalent Peter Balint, an.
Nach solidem Start mit 3 Remisen gegen Gegner jenseits der 2250 Elo startete Lukas dann ab Runde 4 so richtig durch, und feierte in den verbleibenden Runden furiose 5 Siege gegen enorm starke Gegnerschaft (u.A. gegen GM Zanan in Runde 8) und musste nur ein Remis zulassen (gegen GM Jarmula in Runde 7). 7 Punkte bedeuteten den ungeteilten Turniersieg (Ergebnisse des Turnier im Detail) in diesem sehr stark besetzten Open! Der ASK Kottingbrunn gratuliert herzlich!